03.11.2020 – Umsatzkapazität von 70 Prozent offen
In den ersten neun Monaten 2020 sanken die Verkäufe um 65 Prozent auf 2,07 Milliarden Franken, wie Dufry am Dienstag mitteilte. Organisch lag das das Minus bis Ende September bei 68 Prozent. Die Erwartungen der Analysten wurden mit den publizierten Zahlen leicht unterschritten.
Eine konkrete Guidance für das laufende Jahr gibt das Unternehmen angesichts der laufenden Corona-Krise weiterhin nicht ab. Bis zum 25. Oktober seien aber die Umsätze abermals um 76 Prozent zurückgegangen, schreibt Dufry. Aktuell seien rund 1’350 der 2’400 Shops geöffnet, was einer theoretischen Umsatzkapazität von 70 Prozent entspreche.
Dank einer im Oktober durchgeführten Kapitalerhöhung und den ergriffenen Finanzierungsmassnahmen sieht sich Dufry in der Lage, die Durststrecke meistern zu können. Den Cash-Bestand per Ende September beziffert dass Unternehmen auf 2,06 Milliarden Franken. Von Juli bis September seien 51 Millionen abgeflossen.
Bestätigt wurde auch die bereits im Frühjahr vermeldete Plan, die Kostenbasis im laufenden Jahr um 1 Milliarde Franken senken zu wollen. Rund 400 Millionen davon seien struktureller Natur und würden auch 2021 wirksam, heisst es.
05.10.2020 – Close 33.46 CHF
Alibaba ist nach Advent International schon der zweite namhafte Investor, der sich im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung an Dufry beteiligen will. Was die Kapitalerhöhung anbetrifft, so wird diese nun von ursprünglich 500 auf 700 Millionen Franken aufgestockt.
Für Vontobel passt die Zusammenarbeit mit Alibaba gut in die auf Asien ausgerichtete Wachstumsstrategie von Dufry. Alibaba verfüge dort über ein breit abgestütztes Netzwerk sowie über digitale Fähigkeiten, so schreibt die Zürcher Bank weiter. Sie rät denn auch zum Kauf der Dufry-Aktie und veranschlagt ein Kursziel von 45 Franken.
Börsenschlusslicht Dufry
Berechnungen der Zürcher Kantonalbank zufolge benötigt Dufry bloss rund 300 Millionen Franken, um die US-Tochter Hudson wie geplant von der Börse zu nehmen. Der übrige Erlös aus der Kapitalerhöhung dürfte ihres Erachtens in allgemeine Geschäftszwecke fliessen. Die Zürcher Kantonalbank wertet die Zusammenarbeit mit Alibaba positiv, gewinnt Dufry damit in den asiatischen Märkten doch an Schlagkraft. Das Anlageurteil für die Aktie bleibt bei “Marktgewichten”.
Das Interesse ausländischer Investoren kommt nicht von ungefähr. Mit einem Minus von gut 70 Prozent seit Jahresbeginn wird Dufry am Schweizer Aktienmarkt die undankbare Rolle des diesjährigen Börsenschlusslichts zuteil.