2021 wird ein Konjunkturaufschwung stattfinden. Einzig über die Stärke der Erholung besteht noch Unsicherheit.
Die Vorzeichen für 2021 sind vielversprechend: Der schwächelnde Dollar signalisiert, dass der US-Markt seine Funktion als sicherer Hafen verliert und Investoren in der Antizipation der weltweiten Wirtschaftsaufhellung nach guten Investments in anderen Märkten Ausschau halten. Und auch die Rohstoffpreise, die vielfach als Indikator für die Weltwirtschaft hinzugezogen werden, zeigen nach oben.
Die absehbare Wirtschaftserholung wird, so hoffen Anleger, Kursgewinne an den globalen Aktienmärkten zur Folge haben. Doch ein ebenfalls gewichtiger Faktor, warum 2021 Pluszeichen die Kurszettel dominieren werden, bleibt die langfristige Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Daher wird das höhere Risiko einer Aktie gegenüber einer Obligation wie schon in den Jahren zuvor auch 2020 überdurchschnittlich entlöhnt.
Das “Tina-Prinzip” (There Is No Alternative) bei Aktien gilt daher weiterhin. Zusammen mit der absehbaren Wirtschaftserholung ergibt sich so eine Ausgangslage, bei der insbesondere preiswerte, zyklische Aktien aus den Branchen Tourismus, Industrie, Chemie, Auto sowie Metall- und Bergbau profitieren können. Die im Corona-Jahr hochgekauften und teuren Technologiewerte oder auch sogenannte “Stubenhockeraktien”, die von den Lockdowns und Coronamassnahmen profitiert haben, kommen in einem solchen Marktumfeld eher unter Druck.
Das KOF Konjunkturbarometer steigt im September zum vierten Mal in Folge, dies nach einem historischen Einbruch im Frühjahr dieses Jahres. Einen vergleichbaren Wert hat das Barometer zuletzt zum Ende der Finanzkrise 2009/2010 erreicht. Zurzeit ergibt sich ein V-förmiger Konjunkturverlauf, sodass vorerst mit einer Erholung der Schweizer Konjunktur zu rechnen ist. Eine zweite COVID-19-Welle könnte jedoch zu einer starken Revision dieser Einschätzung führen.
